Keine Elektrifizierung im Rahmen „Elektrische Güterbahn“

Die Bahnstrecke Mühldorf-Simbach hat es knapp nicht in das Förderprogramm „Elektrische Güterbahn“ geschafft. Im Abschlussbericht der Firmen Intraplan Consult GmbH und Trimode Transport Solutions GmbH erhält die Strecke mit einem Kosten-Nutzen-Faktor (KNF) von 0,91 zwar das beste Ergebnis in den Bundesländern Bayern und Baden-Württemberg, scheitert aber dennoch am KNF von 1, der für die Förderwürdigkeit vorausgesetzt wird. Laut Gutachten überwiegen die Kosten also den Nutzen.

In Teilen ist durchaus Zweifel an der Qualität des Gutachtens angezeigt. So heißt es dort, dass „der gesamte Güterverkehr über die Strecke 5600 (…) mit dem Aluminiumwerk [AMAG in Braunau, Anmerkung] in Verbindung“ stehe. Dies beschreibt den derzeitigen Zustand nicht korrekt. Im Gegenteil steht derzeit kein einziger Zug in Verbindung mit dem Braunauer Werk. Alle über die Strecke Mühldorf-Simbach verkehrenden Züge sind Kesselwagen-Ganzzüge zwischen Burghausen und verschiedenen Zielen in Österreich und Osteuropa.

Im Gutachten gewürdigt wird die Bedeutung der Strecke als Ergänzungs- und Ausweichroute der Verkehre von München bzw. Passau in Richtung Österreich. Auch Einsparungen durch die Umstellung des Schienenpersonennahverkehrs von Diesel- auf Elektrotraktion finden Eingang.

Nicht im Gutachten berücksichtigt wurden neueste Entwicklungen bzgl. des „Deutschland-Takt 2030“. So ist seit dem letzten Entwurf die Führung einer Fernverkehrslinie über Mühldorf-Simbach angedacht, für die die Strecke ebenfalls elektrifiziert werden müsste.

Nun ruhen die Hoffnungen auf eine Elektrifizierung auf der Umsetzung im Rahmen des Deutschland-Takts. Das Bundesverkehrsministerium sieht die Strecke weiterhin dem „Zielfahrplan Deutschland-Takt unterstellt“.

Endbericht „Erarbeitung und Bewertung des Ausbauprogramms „Elektrische Güterbahn“ zur Elektrifizierung von regionalen Schienenstrecken

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