Berüchtigt: Die Garbe-Kurv´n

In der Töginger und Winhöringer Bevölkerung war der inzwischen aufgelassene Bahnübergang „Schmidstock“, wo die Kreisstraße AÖ 1 die Bahnlinie s-förmig kreuzte, nur als die „Garbe-Kurv´n“ bekannt. Woher diese Bezeichnung jedoch kommt, daran können sich heute nur noch die Wenigsten erinnern.
Die Sicherung des Bahnübergangs erfolgte bis zur Automatisierung im Jahr 1964 durch den Schrankenwärter-Posten 31. Knapp 20 Jahre wohnte Ernst Garbe mit seiner Familie im Posten Schmidstock und versah dort den Dienst. Schnell bürgerte sich der Name „Garbe-Kurve“ ein1Steinbichler, Josef (o.J.): Chronik des Bahnhofs Töging (Inn).
Berüchtigt wurde der Bahnübergang Schmidstock nach Auflösung des Wärterpostens. Immer wieder kam es zu Unfällen, die teils tödlich endeten. Mal war es Unaufmerksamkeit der Autofahrer, mal die tiefstehende Sonne, die die Unfälle verursachten.

Wegen der am Bahnübergang Schmidstock zu beobachtenden Unfallhäufung wurden ab Ende 1997 Andreaskreuze mit einer zusätzlichen gelben Kontrastfläche aufgestellt. Diese spezielle Form der Sicherung eines Bahnüberganges wurde bundesweit erstmalig in Schmidstock erprobt und wissenschaftlich begleitet.
Im Zuges des Baus des Teilstückes Ampfing-Winhöring der Autobahn A 94 (Fertigstellung im Jahr 2006) wurde der Bahnübergang Schmidstock schließlich aufgelöst. Die Kreisstraße AÖ 1 wurde komplett nördlich der Bahnstrecke Mühldorf-Simbach verlegt, wodurch sich der Bahnübergang erübrigte.
Heute ist vom ehemaligen Übergang nichts mehr zu erkennen. Er lag genau an der Stelle, an der die Bahnstrecke Mühldorf – Simbach jetzt die Autobahn kreuzt.

Der Triebwagen überquert gerade exakt die Stelle, an der sich der Bahnübergang Schmidstock befunden hat.

Quellen

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    Steinbichler, Josef (o.J.): Chronik des Bahnhofs Töging (Inn)

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